Automotive-Sensoren mobil prüfen
1. Wahl bei Profis sind Prüf-Koffer von SANTOX
Gelegentlich recht derb kann es zugehen, wenn Prototypen und zukünftige Serienmodelle ihre Erprobungskilometer abspulen. Ein Sensorausfall oder ein Fehler in der Verkabelung passt dabei gar nicht ins Konzept. Wird er nicht in kürzester Zeit lokalisiert und beseitigt, kann eine ganze Versuchsreihe in Frage gestellt sein. Aber auch das Test-Equipment für die Fehlersuche muss schon Mal einen Sturz vom Motorblock oder ein raue Fahrt im Kofferraum überstehen können, ohne dass seine professionelle Anmutung darunter leidet. Das war Reinhard Stankowitz aus jahrzehntelanger Erfahrung in der Automotive-Szene bewusst. Für seine gerade geborene Innovation, ein mobiles Testgerät für NiCr-Ni Temperatursensoren, war alle ihm bekannten, handelsüblichen Koffer keine adäquate Behausung. Glücklicherweise fiel sein Blick beim Besuch eines renommierten Stuttgarter Automobilbauers auf einen formschönen Messkoffer. Ja, er durfte ihn näher betrachten, und ja, er war doppelschalig aus Aluminium-Zargenprofilen aufgebaut. Dieser SANTOX Koffer war „seine“ gesuchte Lösung. Eine telefonische Terminvereinbarung mit dem Verfasser dieses Artikels führte ihn noch am gleichen Nachmittag in den Schwarzwald-Baar-Kreis.
Einer für alles: Der Prüfkoffer Multi-Messfix
Mobile Prüfgeräte als Kombination für Thermoelemente und Sensorleitungen gab es bis dato nicht – ganz bestimmt jedoch nicht für die Belange der Automotive-Branche. Da ein fehlendes Sensorsignal aber auch durchaus seine Ursache in der Verkabelung haben kann, wurden in dem neuartigen Messkoffer gleich „zwei Geräte unter einem Dach“ vereinigt (siehe Bild 4). Derart können nun Thermosensoren und leitungen einerseits, sowie Sensorleitungen und die im Fahrzeug verbaute Verkabelung andererseits lückenlos überprüft werden. Je nach Anwendung kann der Messkoffer dabei im Kofferraum, unter der (geöffneten) Motorhaube oder auch auf dem Beifahrersitz stehen. Folgende Prüfungen und Aussagen sind möglich:
- IST-Zustand aller NiCr-Ni Thermoelemente,
- Prüfung aller Thermoleitungen,
- Prüfung der Kfz-Verkabelung mit Aussagen wie: Verpolung, nicht angeschlossen (not connected, Kabelbruch), falsch angeschlossen (z.B. über Kreuz oder Nummerierung vertauscht),
- Prüfung offener Leitungen und (Spannung führender) Versorgungsleitungen,
- Prüfen von Feldbus- und Datenleitungen,
- Prüfung von Leitungen über angeschlossenen Dummy, d.h. durch eine Einzelperson vom Standort des Messkoffers aus.
Realisiert wurden auf der Thermoseite alle im Automotive-Bereich gängigen Stecker- und Anschlussvarianten, inklusive blanker Kabelenden. Auch beidseitig konfektionierte Kabel können über jeweils männliche/weibliche Stecker angeschlossen werden. Auch auf der Leitungs- und Verdrahtungsprüfseite sind alle gängigen Stecker und Buchsen von fünf bis 10-polig vorgesehen. Sonderwünsche können zusätzlich im freien Feld neben dem Ein-Ausschalter verwirklicht werden.
Versorgt wird die Messtechnik über Hochleistungsakkus, die zudem im Fahrbetrieb über eine 12-V-Buchse, im stationären über eine Kaltgerätebuchse für 115/230 V geladen werden. Selbst an die Rund-um-die-Uhr-Erreichbarkeit wurde gedacht: Was zunächst als kleiner Gag gedacht war – ein USB-Ladestecker für Smartphone oder Tablet – wurde bei der 1. Messepräsentation des neuen Messkoffers von den Kunden begeistert aufgenommen.
Herr Hauser, übernehmen Sie
Die beiden Unternehmen Stankowitz und Santox – respektive deren führende Köpfe – waren sich schnell darüber einig, dass für den Messkoffer ein S2000 die richtige Wahl ist. Durch dessen doppelschaligen Aufbau sind alle Befestigungselemente des inneren Ausbaus von außen unsichtbar, und es bleibt eine glatte Außenhaut aus Alu, an der sich nichts verheddern kann. Darüber hinaus garantiert der „bionische“, Bambushalmen ähnliche Profilaufbau mit (unsichtbaren) Knoten höchst mögliche Stabilität bei moderatem Gewicht.
So weit, so gut. Aber: Ein wichtiger Messeauftritt, bei dem das neue Multi-Messfix den Automobilfirmen präsentiert werden sollte, war nur noch wenige Tage entfernt. War eine Realisierung in so kurzer Zeit überhaupt zu schaffen? Die Löffinger Gehäusespezialisten, allen als Motivator voran der Autor dieses Berichts, hießen nicht SANTOX, wenn sie nicht auch schier Unmögliches anpacken und zu einer überzeugenden Lösung umsetzen würden. Am 12. Mai wurden alle relevanten Teile des neuen Messkoffers per Kurier angeliefert, ergonomisch, optisch, funktionell und ästhetisch „sortiert“ und in eine 3D-Konstruktionszeichnung umgesetzt (Bild 2). Im komplett abnehmbaren Deckel finden – hinter einer verschließbaren Klappe – alle Zubehörteile, Werkzeuge etc. sowie der beschriebene Dummy in einem PUR-Schaumstoffteil passgenauen und rüttelfesten Halt. Auch die diversen Kabel für die Messungen haben in einer Aufnahmemulde ihren Platz (Bild 3). Und bereits nach zehn Arbeitstagen verlies dann der fertige Messkoffer als Prototyp Firma SANTOX – frühzeitig genug, um nach Komplettierung beim Kunden rechtzeitig auf dem Messestand zu glänzen. Wie zu hören ist, soll die erste Serie schon in Kürze weltweit in Testfahrzeugen unterschiedlicher Fabrikate unterwegs sein.
Eine Kofferserie mit lebenslangem Reparaturservice
An den „Fall der Fälle“, nämlich dass bei technischen Geräten und deren funktionaler „Verpackung“ trotz aller Sorgfalt auch etwas kaputt gehen kann, denkt man bei der Neukonzeption einer Anwendung am wenigsten. Das sollte man jedoch. Gut deshalb, wenn für Gehäuse ein lebenslanger Reparaturservice geboten wird. Ergänzt wird dieser durch eine fünfjährige Werksgarantie auf Materialien und Verarbeitung. Bei SANTOX beispielsweise sind alle Schlösser und Beschläge auch nachträglich und einzeln austauschbar. Eine lückenlose Dokumentation aller Konstruktionsdetails macht Erweiterungsbestellungen leicht. Langlebigkeit und Langzeitverfügbarkeit aller Gehäusekomponenten, beispielsweise für zertifizierte Applikationen, geben darüber hinaus beruhigende Sicherheit.
Zusammenfassung
Gehäuse- und Elektronik-Koffer-Spezialist SANTOX übernimmt für seine Kunden als zusätzliches, umfassendes „Engineerings- und Dienstleistungspaket“ viele Leistungen, die man nicht unbedingt von einem Gehäuselieferanten erwartet. Bei der Realisierung der beschriebenen Messkoffer haben die Löffinger Fachleute neben der Konstruktion auch den kompletten mechanischen Aufbau, inklusive bedruckter und mit allen Bohrungen versehener Frontplatte sowie den beiden Displayhalterungen übernommen.
Weitere Dienstleistungen können beispielsweise mechanische Bearbeitungen aller Art in Bearbeitungszentren sein, wie auch Beschriftung, Funktionsprüfung, Beschaffung und Überwachung aller Bauteile eines Komplettsystems, 2D- und 3D-Konstruktion des Gehäuses inklusive aller Einbauten, Herstellung von Kunststofftiefziehteilen und von maßgeschneiderten PE-Schaumstoffteilen sowie das Wärmemanagement der Elektronik, wenn es um geschlossene Systeme geht.
SANTOX steht mit seinem Gehäuseprogramm für mobile, ganzheitliche, funktionelle Lösungen in erstklassiger Qualität weit jenseits herkömmlicher Massenware.
Der Autor:
Peter Hauser ist Gründer des Unternehmens Santox-Industriekoffer und ist im heutigen Unternehmen verantwortlich für Technik und Entwicklung.